EUROPÄISCHES FORUM ALPBACH / August 2011
"DAS BOOT IM BOOT UND DIE FIGUREN DER ANDEREN"
Das Boot ist ein alter Begleiter des Menschen. Götter kommen auf Booten, Menschen gehen damit auf ihre letzte Fahrt. Boote stehen für Fischfang, Handel, Transport, Entdeckungen, Reise und Vergnügen. In seiner einfachen Form sind Boote im Jung’schen Sinne bereits Archetypen, fest im Unbewussten des Menschen verankert. In dem wir sie und unsere Assoziationen zu ihnen betrachten, erfahren wir etwas über uns.
Nichtsdestoweniger können uns konkrete Anlässe neue Archetypen bewusst machen. Das aktuelle Migrantenproblem zeigt das Boot als Vehikel zur Flucht aus einem bedrückenden Alltag. Fluchtboote sind im Gegensatz zu den Entdeckerschiffen schäbige Fahrzeuge, der Reisende riskiert sein Leben ....
In der Installation trägt die Figur ein Boot mit sich, ein Symbol seiner Befreiung, unterstützt durch einen roten Teppich zu einer vermeintlich goldenen Zukunft. Dies kontrastiert jedoch zur Wirklichkeit, zu den Figuren der Anderen: sechs Bronzefiguren, hängend in eisernen Gestellen. Der Sockel, auf dem sie stehen sollten, wird zum Käfig. Der Flucht aus der Einschließung – eine Art „declosure“ (Jean Luc Nancy) – steht die Flucht in die Einschließung gegenüber.
Die beschriebene Installation wurde beim Europäischen Forum Alpbach 2011 auf der Terrasse des Kongresszentrums (20.08. – 03.09.2011) präsentiert.
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